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„Es geht um Sachsen“

Nach den Verlusten bei der Europa- und der Kommunalwahl am Sonntag zeigt sich unser Landesvorsitzender, Ministerpräsident Michael Kretschmer, kämpferisch. „Dieses Ergebnis muss ein Weckruf sein, auch an die eigenen Leute“, so Kretschmer. Mit Blick auf die Landtagswahl machte Kretschmer klar: „Es geht um Sachsen.“ Die Europawahl sei eine „Bekenntniswahl“ gewesen, bei der es vorrangig um die Frage gegangen sei, ob man für oder gegen Europa ist. „Die übergroße Mehrheit der Sachsen ist für Europa. Aber zur Frage, wie die EU gestaltet sein soll, gibt es eben auch Kritik“, sagt der Ministerpräsident gegen über der Wochenzeitung „DIE ZEIT“. Dass über diese Themen nicht gesprochen wurde, habe den Raum für Populisten geöffnet.

„Der Europawahlkampf hat aus meiner Sicht keine richtigen Inhalte gehabt. Das geht so nicht, das muss allen klar sein.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Die Bundesregierung und die Bundes-CDU fordert Michael Kretschmer auf, nach diesem Wahlsonntag das gesamte Land in den Blick zu nehmen. „Ich höre jetzt ständig vom Klimaschutz, der noch ernster genommen werden solle. Ohne Frage ist das ein wichtiges Thema, aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es dazu in Deutschland offensichtlich sehr unterschiedliche Ansichten gibt. Viele Menschen bei uns in Sachsen fremdeln mit dem Kohleausstieg. Sie fragen sich, ob das Land auf Strom aus Atomkraft und Braunkohle wirklich verzichten kann; ob alternative Energien genügend Leistung bringen. Kann das überhaupt funktionieren? Solche Fragen höre ich hier. Darauf haben übrigens auch die Grünen noch keine Antwort gegeben.“

„In Sachsen müssen wir mit aller Kraft über Inhalte reden, wer für welche Interessen kämpft“.

Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landesvorsitzender der Sächsischen Union

Ein solchen Bekenntniswahlkampf solle es vor der Sachsenwahl am 1. September nicht geben. „Ich möchte gern, dass wir über Ideen für die Zukunft von Sachsen sprechen, über die Dinge, die in der Vergangenheit falsch gelaufen sind, die wir korrigiert haben, und vor allen Dingen über das, was wir gemeinsam vorhaben“, blickt Kretschmer voraus. In Sachsen gehe es darum, den ländlichen Raum zu stärken. Was bieten wir den Unternehmen dort? Was tun wir für jüngere Leute, die gern ein Haus bauen wollen außerhalb der großen Städte, in denen es immer enger wird? Wie verbessern wir die medizinische Versorgung dort und die Sicherheit im grenznahen Bereich? Ich will das Leben auf dem Land noch attraktiver machen“, so der CDU-Spitzenkandidat.