Ministerpräsident Michael Kretschmer erwartet eine Verteuerung des Gaspreises um das Vier- bis Fünffache. Michael Kretschmer bei unserer Regionalkonferenz in Hohenstein-Ernstthal: „Die Engpässe an Rohstoffen bedeuten explodierende Preise. Ich will das so nicht. Deshalb wünsche ich mir eine breite Diskussion.“
Scharf kritisiert Kretschmer vor allem das kopflose Agieren der Ampel-Koalition in Berlin. Auch im Bereich der Energiepolitik gibt es statt erkennbarer Konzepte nur Flickwerk. „Die Aufrufe für ein kürzeres Duschen oder niedrigere Heizungstemperaturen sind nicht das, was uns weiterbringt“, machte der Landesvorsitzende der Sächsischen Union deutlich. So stelle der angekündigte Verzicht auf russische Rohstoffe und die daraus resultierenden Preissteigerungen bei Gas und Sprit ein „Riesenproblem“ dar: „Wir sehen eine Bundesregierung, die viele Bälle in die Luft wirft – doch das hier ist kein Spiel.“
Grund für Kretschmers Kritik ist die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), angesichts drohender Energie-Knappheit eventuell harte Einschnitte durchsetzen zu müssen. Deshalb solle schon jetzt Energie gespart werden. In der vergangenen Woche hatte Russland die Belieferung durch die Pipelines zurückgeschraubt. Offizielle Begründung dafür sind Wartungsarbeiten. Die Bundesregierung hatte deshalb die Alarmstufe zwei des Notfallplans Gas ausgerufen. Eine klare Positionierung des Ministerpräsidenten und von Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, der ebenfalls bei der Regionalkonferenz zu Gast war, gab es auch beim Thema Verbot von Verbrennungsmotoren. Das geplante EU-weite Verkaufsverbot für Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 sei falsch. Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Wir brauchen einen breiten Mix aus Antriebsarten. Es ist grundfalsch, Verbrenner kategorisch auszuschließen. Viele Menschen werden es sich gar nicht leisten können, auf ihr Auto mit Verbrennungsmotor zu verzichten.“