Am 10. Juni 1945 erließ die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) den Befehl, die Bildung antifaschistischer Parteien und Gewerkschaften zu genehmigen. Nicht zuletzt wollte sich die SMAD dadurch ihren Einfluss auf die parteipolitische Ausgestaltung in der SBZ sichern.
Schon im Juli 1945 wurde so die Christlich Soziale Volkspartei – am 21. August auf Drängen der SMAD in Christlich Demokratische Union Deutschlands umbenannt – um den Landesvorsitzenden Prof. Hugo Hickmann in Dresden gegründet. Bereits ab 1946 wurde den Mitgliedern der CDU klar, dass sie keine, den Interessen von SED und SMAD entgegenlaufende Politik würden gestalten können. Die politischen Ziele wie die Einheit Deutschlands voranzutreiben und demokratische Strukturen aufzubauen, mussten damit aufgegeben werden.
Bis zur Gründung der DDR kam es zunehmend zu Verwerfungen zwischen dem Anspruch der CDU als Partei, Willensbildung zu gestalten und dem Kontrollanspruch der SMAD, die den zunehmenden Einfluss auf alle Parteien und deren Organisation vorantrieb. Als Folge dieser Entwicklungen verließen die meisten Demokraten die Partei und das Land.
Mit Gründung der DDR im Oktober 1949 wurden die Möglichkeiten der CDU-Sachsen, die Politik in der SBZ im christlich-demokratischen Sinne mitzugestalten, weiter eingeschränkt und den Interessen der SED untergeordnet.
In den 1950er Jahren wurde die CDU als Blockpartei endgültig in das von der Sowjetunion vorgegebene politische System der DDR integriert und verlor bis zum Fall des „Eisernen Vorhangs“ vollends ihre inhaltliche Souveränität.
Durch die Ereignisse um den Zusammenbruch der DDR im Jahr 1989 konnte die Sächsische Union aus ihrem Schattendasein einer DDR-Blockpartei heraustreten und sich zu ihren christlich-demokratischen Wurzeln und damit wieder zur Einheit Deutschlands sowie zur Sozialen Marktwirtschaft bekennen.
Seit der Gründung des Freistaates Sachsen ist die Sächsische Union die bestimmende politische Kraft, die Bürgerrechtler und Mitglieder der Ost-CDU zusammengeführt hat. Gerade in den ersten Jahren nach 1990 hat eine zum Teil schmerzhafte, aber notwendige, personelle und inhaltliche Erneuerung in der CDU stattgefunden. Die Sächsische Union hat keine Vermögenswerte der Ost-CDU übernommen, hat sich von vielen Mitarbeitern und Funktionsträgern in verantwortungsvollen Positionen getrennt und ein neues Statut vorgelegt.
Bis heute ist es der CDU ein besonderes Anliegen, die DDR-Vergangenheit aufzuarbeiten und dementsprechend alle Mandats- und Funktionsträger auf ihre Vergangenheit hin zu überprüfen.