16:30 Uhr Einlass
Möglichkeit zum Besuch des Ausstellerbereiches
Sächsische Innovationen und Ideen
17:30 Uhr GRENZERFAHRUNGEN
Parallel stattfindende Fachforen 1 bis 4
[> Forum 1: Grenzen verhandeln – zwischen Sanktionen und Freihandel LuftRaum
Die Welt verändert sich. Wirtschaft und Unternehmen agieren nur noch selten allein auf sächsischen oder deutschen Märkten. Oftmals sind sie in globale Wirtschaftskreisläufe eingebunden. Folglich beeinflussen wirtschaftspolitische Entscheidungen auf allen politischen Ebenen deren Arbeit ganz unmittelbar. Derzeit sind es vor allem zwei wichtige Themen, welche die sächsische Wirtschafts- und Unternehmenslandschaft, aber auch viele Menschen in Sachsen direkt berühren: die Sanktionen der Europäischen Union gegenüber Russland sowie das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Auf der einen Seite sehen wir dabei Tendenzen, dem freien Handel immer mehr Raum zu geben; auf der anderen Seite erfolgt eine ganz gezielte Begrenzung des Austauschs von Waren und Dienstleistungen. Beides erntet nicht nur in Sachsen teilweise Kritik. Darüber sollten wir miteinander reden. Was sind geeignete Strategien für den weltweiten Handel? Wann darf, wann muss er gegebenenfalls begrenzt werden? Was sollte dabei bedacht werden, und wie können wir es besser als bisher machen? Das sind einige der Fragen, denen wir uns in diesem Fachforum widmen wollen.
Referenten:
Prof. Dr. Andreas Freytag
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
„Offene Märkte sind sowohl friedensstiftend als auch wohlstandsfördernd. Vor diesem Hintergrund ist der Widerstand der deutschen Mittelschicht gegen TTIP nicht recht verständlich – er scheint gespeist zu sein aus Vorurteilen und Halbwissen.“
Frank Heidan MdL
wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag
„Die Sanktionen gegenüber Russland sind für die sächsische Wirtschaft mit großen Nachteilen verbunden. Deshalb fordere ich eine schnelle politische Lösung.“
Alexander Zill
Geschäftsführer der Dresdner Lackfabrik novatic GmbH & Co. KG und
Vizepräsident der Vereinigung der sächsischen Wirtschaft (VSW)
"Wandel durch Handel – das ist keine Garantie, aber eine Chance. Diese müssen wir sowohl im Russland-Ukraine-Konflikt als auch bei den TTIP-Verhandlungen stärker in den Fokus stellen."
Moderation:
Christian Eichardt
Politikwissenschaftler an der TU Dresden
Einen Audiomitschnitt zum Nachhören finden Sie hier.
[> Forum 2: Grenzen öffnen – duale Ausbildung und duales Studium
Das deutsche Modell der dualen Ausbildung gilt vielen als vorbildlich, weil es die betriebliche und die schulische Ausbildung miteinander kombiniert. Dadurch werden praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie theoretische Grundlagen und Allgemeinbildung vermittelt. Das macht die duale Ausbildung zu einer der tragenden Säulen unserer heimischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Seit einiger Zeit lässt sich jedoch Druck auf dieses Ausbildungssystem von zwei Seiten erkennen. Einesteils wird mangelnde Ausbildungsreife einiger Schulabgänger attestiert; andernteils gibt es bei der weiter wachsenden Zahl von Abiturienten eine eher geringe Bereitschaft, einen ‚klassischen‘ Ausbildungsberuf zu ergreifen. Dem Abkehrtrend gilt es etwas entgegenzusetzen, um den sächsischen Unternehmen weiterhin ausreichenden Nachwuchs zu sichern und das Modell der dualen Ausbildung zukunftsfest zu machen. Ist das duale Studium eine Chance, diese Herausforderung anzugehen? Welche anderen Formen der Attraktivitätssteigerung kann es geben, aber auch: was kann getan werden, um Menschen mit mangelnder Ausbildungsreife besser in das duale Ausbildungssystem zu integrieren? Dies sind einige der Fragen, die wir gemeinsam diskutieren wollen.
Referenten:
Barbara Jonas
Referatsleiterin Ausbildung und stellv. Geschäftsführerin für Bildung der IHK Dresden
„Nicht das Anzweifeln des Systems „Duale Berufsausbildung“ wird es zukunftsfester machen, sondern das Besinnen auf seine besonderen Stärken und Werte.“
Brunhild Kurth
Sächsische Staatsministerin für Kultus
„Duale Berufsausbildung wieder neu entdecken. Leistungsschwächere nicht vergessen und Abiturienten die Karrieremöglichkeiten einer beruflichen Ausbildung noch besser aufzeigen.“
Olivia Rabys
Warengeschäftsleiterin / Geschäftsführerin der Lidl GmbH & Co. KG in Lampertswalde
„Attraktivität und Anforderungen des dualen Systems frühzeitig vermitteln. Bewerberakquise beginnt in der Schule.“
Moderation:
Peter Stawowy
Inhaber von stawowy media, Journalist, Blogger, Dozent und Moderator
Einen Audiomitschnitt zum Nachhören finden Sie hier.
[> Forum 3: Grenzen überschreiten: 50 plus – digitaler Netzausbau
Das "Fachforum 3: Grenzen überschreiten:
50 plus - digitaler Netzausbau" wird von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT)
der CDU Sachsen inhaltlich ausgestaltet.
Die voranschreitende Digitalisierung ist ein Megatrend, der mittlerweile alle Bereich unseres Zusammenlebens erfasst hat. Mit am stärksten davon betroffen ist die Organisation von ökonomischen Prozessen. Das Zusammenspiel von Mensch, Unternehmen und Maschine wird immer weiter digitalisiert, sodass eine fehlende Teilhabe an diesem Prozess sich schon bald als Wettbewerbsnachteil auswirken wird. Gleichzeitig stellt die Digitalisierung aber auch eine große Chance für die sächsische Wirtschaft dar. Mit Innovationskraft und hoher Flexibilität können bestehende Unternehmen, aber auch Start-ups, den wirtschaftlichen Erfolg Sachsens nachhaltig sichern.
Grundvoraussetzung hierfür sind leistungsfähige Netze, die den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung standhalten können. Die Bundesregierung hat daher das Nahziel der flächendeckenden Breitbandverfügbarkeit von 50 Mbit/s bis 2018 formuliert. Obwohl der Freistaat Sachsen selbst bei der Erfüllung dieser Maßgabe derzeit noch akuten Nachholbedarf hat, könnte auch diese Zielgröße schon bald überholt sein. Die rasante Entwicklung verlangt auch von den staatlichen Institutionen ein hohes Maß an Flexibilität.
Wie können wir einen nachhaltigen Breitbandausbau betreiben, der den steigenden Anforderungen auch in Zukunft gerecht wird? Was passiert mit dem sächsischen Wohlstand, wenn wir dieser Entwicklung nicht standhalten können? Welche Herausforderungen stellt die vernetzte Gesellschaft an das staatliche Handeln?
Referenten:
Alexander Dierks MdL
Vorsitzender des CDU-Landesfachausschusses "Netzpolitik"
"Zum Breitbandausbau hat die Bundesnetzagentur Ende 2015 eine weitreichende Entscheidung getroffen. Vor allem die Telekom steht nun in der Pflicht! Sie muss zeigen, dass sie mit dem Vectoring eine kurzfristige Umsetzung des 50Mbit/s-Ziels bis 2018 erreichen kann und auch langfristig mit dem flächendeckenden Glasfaserausbau die digitale Infrastruktur für die Bedürfnisse der „Digitalen Gesellschaft“ zur Verfügung stellen wird."
Udo Harbers
Politische Interessenvertretung der Deutschen Telekom AG, Regulierung und Bundesländer
"Der Bedarf an digitalen Netzen mit hohen Bandbreiten, hoher Verfügbarkeit, Sicherheit und hoher Abdeckung in städtischen und ländlichen Räumen wächst weiter – keine Frage. Doch den bedarfsgerechten Ausbau dieser Netze können wir nur in mehreren Schritten schaffen - andernfalls würden sich ungleiche Versorgungssituationen für lange Zeit verschärfen."
Prof. Dr. Frank Fitzek
Communication and Storage (Coordinator) des 5G-Lab Germany an der TU Dresden
"Der Breitbandausbau für das bestehende Internet ist genauso wichtig wie die Versorgung mit Energie und Wasser. Für das zukünftige taktile Internet ist es dagegen nicht notwendig, es flächendeckend anzubieten."
Moderation:
Dr. Astrid Herbold
Freie Journalistin, Berlin
Einen Audiomitschnitt zum Nachhören finden Sie hier.
[> Forum 4: Grenzen setzen – Werte sind nicht verhandelbar
Asyl, Zuwanderung, Integration und deren Auswirkungen werden uns auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Wir dürfen und wollen uns den damit verbundenen Herausforderungen nicht entziehen. Vielmehr gilt es, die Prozesse zu lenken und zu gestalten. Dazu ist es notwendig, jene Werte deutlich zu markieren, die unsere Gesellschaft ausmachen und die für uns in keiner Weise verhandelbar sind. Dazu zählen mannigfaltige Freiheitsrechte ebenso wie Meinungsvielfalt, die Gleichheit von Mann und Frau, die ungehinderten Möglichkeiten der Religionsausübung, aber auch die Trennung von Staat und Religion sowie vieles mehr. Der Maßstab, an dem wir uns dabei oftmals orientieren, ist das Grundgesetz.
Ein gesunder ‚Verfassungspatriotismus‘ ist eine der Grundlagen unserer freiheitlichen Gesellschaft. Um auf dieser Basis Grenzen zu setzen, müssen dessen Inhalte tradiert und in Geltung gehalten werden. Dazu braucht es ein gemeinsames Verständnis davon, was diese Werte ganz genau sind, wie sie gelebt werden und auf welche Weise sie von wem weitergegeben werden sollen. Das sind Aufgaben, die jeden in Sachsen angehen. Deshalb müssen wir uns dringend darüber verständigen, wie wir sie gemeinsam bewältigen können.
Referenten:
Cemile Giousouf MdB
Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
"Einwanderung hat uns in Deutschland nicht nur kulturell bereichert, sondern auch volkswirtschaftlich stärker gemacht. Aber jede Einwanderungsgesellschaft braucht gemeinsame Werte, einen gemeinsamen Kompass, basierend auf unserem Grundgesetz. Unsere Werte sind nicht verhandelbar und gelten gleichermaßen für Zugewanderte wie für die Mehrheitsgesellschaft."
Geert Mackenroth MdL
Der Sächsische Ausländerbeauftragte
„Sind Grenzen der Aufnahme auch Grenzen der Humanität? Für mich steht fest: Weder die Aufnahme und das Bleiberecht für Alle noch die nationalstaatliche Abschottung sind tragfähige Lösungen.“
Prof. Dr. Werner J. Patzelt
Inhaber des Lehrstuhls für politische Systeme und Systemvergleich an der TU Dresden
"Selbstverständliches Miteinander entsteht nur innerhalb von Grenzen. Sinn braucht Klarheit, die aber Grenzen. Und auch das Verhandeln braucht die Grenzen des Unverfügbaren."
Moderation:
Stefan Locke
Journalist und Landeskorrespondent Sachsen der F.A.Z.
Einen Audiomitschnitt zum Nachhören finden Sie hier.
19:30 Uhr FAZIT
Michael Kretschmer MdB
Generalsekretär der Sächsischen Union und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Denkanstöße aus den Fachforen auf der Denkfabrik-Bühne
STATEMENT von Stanislaw Tillich MdL
Landesvorsitzender der Sächsischen Union und Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
Fazit und Statement sowie Denkanstöße aus den Fachforen kann man hier noch einmal nachhören.
20:15 Uhr DENKFABRIK-LOUNGE