Tillich Portrait

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Sächsischen Union,

„Sachsen soll das Zukunftsland der Digitalisierung werden!“, ist einer der Leitsätze unseres auf dem Landesparteitag im November in Leipzig beschlossenen Antrags „Nachhaltig wirtschaften – Sachsen in eine gute Zukunft führen“. Wir sehen hierin einen zentralen Baustein auf dem Weg zu einer Gesellschaft, die sorgsam mit ihren natürlichen Ressourcen umgeht und gleichzeitig den Anforderungen eines modernen Industrielandes gerecht wird. Ein digitales Sachsen ist für uns auch ein zentraler Schlüssel zur Lösung der großen Aufgaben, die aus der veränderten und rückläufigen Bevölkerungsentwicklung resultieren. Unsere Denkfabrik Sachsen soll deshalb in diesem Jahr ganz unter dem Thema Digitalisierung stehen.

Ich freue mich besonders, dass wir für den Auftakt und DENKanstoss der Veranstaltung den ehemaligen estnischen Premierminister und derzeitigen Wirtschafts- und Kommunikationsminister Juhan Parts begrüßen dürfen! In Estland kam es in nur wenigen Jahren zu einer digitalen Revolution: Der baltische Staat verfügt über die meisten Internetanschlüsse pro Kopf weltweit. Nahezu jeder Este hat ein Mobiltelefon, Estland garantiert per Gesetz den Zugang zum Internet über Wi-Fi-Punkte im ganzen Land. Außerdem sind hier seit den 1990er Jahren alle Schulen online. Seit 2005 kann bei Wahlen auch über das Internet abgestimmt werden.

Bericht und Erfahrungen von Juhan Parts sollen Grundlage für unsere fünf Fachforen zur Digitalisierung in Sachsen sein, in denen wir uns fragen: Machen wir uns mit wachsender digitaler Infrastruktur, beispielsweise bei den Energienetzen und in der Telekommunikation, angreifbar bis zum Blackout? Wie können wir die elektronischen Medien in der Bildung einsetzen? Welche Heilungschancen verspricht der Einsatz von internetgestützten medizinischen Anwendungen? Welche Möglichkeiten eröffnet uns die digitale Welt für die Forschung und das Entstehen von Innovationen?

Aber auch: Wie gelingt es uns, in einer zunehmend digitalisierten Welt einfach einmal abzuschalten, ohne gleich ins informative oder soziale Exil zu gehen?

Zum neunten Mal veranstaltet die Sächsische Union die Denkfabrik Sachsen. Das offene Forum für Zukunftsfragen hat sich zu einer bekannten und geschätzten Veranstaltungsreihe in Dresden entwickelt. Sehr herzlich lade ich Sie ein, sich an unserem Diskurs zur digitalen Zukunft Sachsens zu beteiligen und freue mich auf viele spannende Gespräche in angenehmer Atmosphäre.

Herzlich willkommen zur 9. Denkfabrik am 28. Januar 2013 auf dem Flughafen Dresden.

Mit freundlichen Grüßen


Stanislaw Tillich

Landesvorsitzender der Sächsischen Union
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

Programm

16:00 Uhr Einlass
Vorprogramm und Besuch der Präsentationsstände

17:30 - 18:00 Uhr
Eröffnung Michael Kretschmer
Generalsekretär der Sächsischen Union und
stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

Begrüßung Stanislaw Tillich MdL
Landesvorsitzender der Sächsischen Union und
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

Wir freuen uns, dass wir nach einer Absage des estnischen Kommunikationsministers Juhan Parts kurzfristig Hartmut Kremling, Geschäftsführer Technik von Vodafone Deutschland für den Denkanstoss gewinnen konnten.


18:00 Uhr DenkAnstoss
Hartmut Kremling
Geschäftsführer Technik von Vodafone Deutschland

18:45 Uhr Fachforen

Fachforum 1: Schnittstelle Mensch – Ideen, Investitionen, Innovationen.

Während andere Länder und Regionen Europas unter den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise leiden, stehen die deutsche und die sächsische Wirtschaft vergleichsweise gut da. Unsere Produkte sind nicht nur wegen ihrer Qualität, sondern auch aufgrund ihres innovativen Charakters gefragt wie nie.

Auch zukünftig wird die Innovationsfähigkeit über Wettbewerbsfähigkeit und Erfolg des Wirtschaftsstandortes Sachsen und seiner Unternehmen entscheiden. Doch Innovationen entstehen nicht im luftleeren Raum. Sie fußen auf der Kreativität von Menschen. Diese Kreativität zu fördern, und damit Innovationen zu ermöglichen, ist eine der Hauptanforderungen an die Arbeitsplätze der Zukunft. Digitale Kommunikationstechnologien und Neue Medien werden dabei ein prägender Faktor sein.

Was bedeutet das für die Organisation moderner Arbeitsplätze? Wie viel Flexibilität und Mobilität wird von den Mitarbeitern gefordert sein? Wie kann eine „Innovationskultur“ in einem Unternehmen entstehen? Welche Innovationshemmnisse gilt es zu beseitigen? Welche neuen Anforderungen bestehen in der Mitarbeiterführung und beim Miteinander im Unternehmen?

Referenten:

Petri Kokko
Director Finance & Aggregators bei Google Germany

Prof. Dr. Heike Jacobsen
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Industriesoziologie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus

Dr. Axel Klopprogge
Geschäftsführer von Strategy for People - Internationale Unternehmensberatung

Dirk Röhrborn
Mitbegründer und Geschäftsführer der Communardo Software GmbH

Moderation:

Dr. Markus Reichel
Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU Sachsen

Einen Audiomitschnitt zum nachhören finden Sie hier.

Fachforum 2: Vorübergehend nicht erreichbar... Die Kunst des Abschaltens.

Wer kennt das nicht? – Gleich nach dem Aufstehen das soziale Netzwerk checken, auf dem Arbeitsweg die neuesten Nachrichten auf dem Smartphone abrufen, im Büro die gesamte Korrespondenz per E-Mail erledigen und abends Erlebtes in einem Tweet zusammenfassen.

Fast jeder besitzt heutzutage ein Mobiltelefon, 75 Prozent der Deutschen sind Internetnutzer und wiederum zwei Drittel von ihnen sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk. Einen großen Teil unseres Lebens führen wir heute online.

Dabei lässt sich häufig nicht mehr klar zwischen privaten und beruflichen Angelegenheiten unterschieden. Per Smartphone bleiben wir oftmals auch noch nach der Arbeit erreichbar und Arbeitsmaterialien sind dank der Cloud allzeit abrufbar.

Für viele entsteht dadurch ein großer Druck, sie fühlen sich wie im Hamsterrad. Ein Ausstieg scheint unmöglich. Immer mehr Deutsche kämpfen mit digitalen Suchtsymptomen, die häufig in vollkommener Abhängigkeit oder im Burnout enden.

Doch wie kann man diesen Trend stoppen? Hilft gezieltes Abschalten bei der „Entschleunigung“? Oder bedeutet ein Leben im Offline-Modus zugleich das informative und soziale Exil?

Referenten:

Heinz Eggert
Staatsminister a.D.
Präsident der Fernseh Akademie Mitteldeutschland e.V.

Sachar Kriwoj
Leiter Digital Public Affairs der E-Plus Gruppe

Christian Blümel

Ulrike Zecher
Emotionsberaterin und Mitglied im Verein zur Verzögerung der Zeit e.V.

Moderation:

Dr. Astrid Herbold
Freie Journalistin und Moderatorin

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Fachforum 3: Analog erkrankt und digital geheilt! – Neue Perspektiven in der Medizin.

Viele Menschen kennen das: Die Wartezimmer bei Ärzten sind oft voll, Termine gibt es manchmal nur mit langen Wartezeiten, und vor allem auf dem Land sind die Wege zu den Fachärzten teilweise weit. Die digitale Technik könnte jedoch in der Lage sein, diese Situation zukünftig zu verbessern.

Der Einsatz moderner Kommunikationsformen und des Datenaustauschs über das Internet im medizinischen Bereich ermöglicht eine Versorgung und Überwachung von Patienten über räumliche Grenzen hinweg. Er kann sowohl den Patienten, als auch den Ärzten nutzen. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft wird die Telemedizin daher als fester Bestandteil des zukünftigen Gesundheitssystems angesehen.

Doch welche Potentiale bietet die Telemedizin tatsächlich? Wo stößt sie an Grenzen? Wie weit sind Sachsen und Deutschland bei der Einführung telemedizinischer Diagnose- und Behandlungsformen? Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf und was ist in den kommenden Jahren zu tun, um eine flächendeckende Verbreitung telemedizinischer Konzepte voran zu treiben?

Referenten:

Prof. Dr. med. Friedrich Köhler
Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin

Maria Michalk MdB
Mitglied im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages

Wolfgang Percy Ott
Head of Government Affairs Germany der Cisco Systems GmbH

Dr. Dr. med. Detlev Stahl
Facharzt für Innere Medizin und Geschäfstführer der AmBeNet GmbH

Moderation:

Friedemann Schmidt
Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer

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Fachforum 4: Tablet statt Tafel!? – Neue Medien in der Bildung.

Der Siegeszug Neuer Medien macht auch vor unseren Kindergärten, Schulen, Volkshochschulen und Hochschulen nicht halt. Gut möglich, dass es Frontalunterricht mit Tafel und Kreide bald gar nicht mehr gibt.

Stehen wir vor einer digitalen Bildungsrevolution, an deren Ende gar das räumliche Zusammensein von Erzieher und Kind, Lehrer und Schüler, Dozent und Student überflüssig wird? Oder sind wir schon mittendrin? Immerhin wurde auf den ostfriesischen Inseln kürzlich die erste virtuelle Schule Deutschlands eröffnet. Und im Freistaat Sachsen gibt es die erste „iPad“-Klasse.

Neue Technologien haben bereits Einzug in unsere Bildungseinrichtungen von der Kindertagesstätte bis zum Seniorenkolleg gehalten. Über deren Auswirkungen wissen wir jedoch bisher wenig. Wie viel Einsatz Neuer Medien in der Bildung ist gut und richtig? Wiegen die Risiken der Digitalisierung schwerer, als die Chancen neuer digitaler Unterrichtsformen? Wie wirken sich digitale Lehr- und Lernmethoden auf die Entwicklung des Wertebewusstseins aus? Sind Lehrende und Lernende durch Aus- und Weiterbildung auf den Einsatz Neuer Medien vorbereitet?

Referenten:

Konrad Degen
Vorsitzender des Landesschülerrates Sachsen

Frank Haubitz
Vorsitzender des Philologenverbandes Sachsen e.V.

Prof. Dr. Thomas Köhler
Professor für Bildungstechnologie und Direktor des Medienzentrums der TU Dresden

Michael Kretschmer MdB
Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag für Bildung, Forschung, Kunst, Kultur und Medien

Impulsstatement:

Prof. Günther Portune
Direktor der Semper-Schulen in Dresden

Moderation:

Martin Kulke
Medienpädagoge und Journalist

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Fachforum 5: Kritische Infrastrukturen – Wie sichern wir unsere Versorgungsnetze?

Die Versorgungsinfrastruktur unserer modernen Industriegesellschaft ist nicht nur komplex, sondern auch abhängig von digitalen Kommunikationswegen. Energieversorger, Telekommunikationsunternehmen, Banken, Versicherungen und das Transportwesen werden heute elektronisch gesteuert und sind über ihre Kommunikationsnetze angreifbar geworden. Sie zählen zu den kritischen Schlüsselinfrastrukturen, deren sicheres Funktionieren eine der Grundlagen unseres Wirtschafts- und Alltagslebens ist.

Ein kleiner Stromausfall im Haushalt lässt uns nur annähernd erahnen, was es für Wirtschaft und Gesellschaft bedeuten würde, wenn durch einen Angriff übers Internet große Teile des deutschen Strom- oder Telefonnetzes nicht mehr nutzbar wären, alle Ampeln einer Großstadt dauerhaft auf Grün stehen oder die Kontodaten von Bankkunden durcheinander gebracht würden.

Welche Gefahren gehen von der digitalen Welt für unsere kritischen Infrastrukturen aus? Wie schützen wir sie? Und wer schützt sie? Welche Strategien und Standards müssen wir entwickeln, um unseren Wettbewerbsvorteil als sicheres Sachsen und Deutschland aufrecht zu erhalten?

Prof. Dr. Ulrike Meyer
Leiterin der Research Group IT-Security an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen

Dr. Lothar Mackert
Vice President bei IBM, Public Sector

Steffen Heyde
Principal Portfolio Manager im Geschäftsbereich Business Security bei der secunet Security Networks AG

MinR Dr. Markus Dürig
Bundesministerium des Innern, Referat IT 3, IT Sicherheit

Thomas Tschersich
Senior Vice President Group IT Security der Deutschen Telekom AG

Markus Ulbig

Sächsischer Staatsminister des Innern

Moderation:

Martin Strunden
Vorsitzender des Landesfachausschusses Netzpolitik

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20:15 Uhr Denkfabrik-Lounge
Besuch der Präsentationsstände
Gespräche und Kontakte
Buffet & Bar
Lounge-Sound mit DJ Bongo

21:00 Uhr Free-Loop-Live Entertainment

Impressionen