Liebe Delegierte, Mitglieder und Freunde der Sächsischen Union,
freie Entfaltungsmöglichkeiten in einem festen Ordnungsrahmen, der den freien und fairen Wettbewerb garantiert – mit diesem Grundprinzip der Sozialen Marktwirtschaft versprach Ludwig Ehrhard bereits 1957 „Wohlstand für alle“. In den vergangenen Wochen haben wir miteinander diskutiert, wie wir diesem Anspruch auch zukünftig gerecht werden können. Eines wurde dabei mehr als deutlich: Wachstum und Fortschritt werden uns nur gelingen, wenn wir bereit sind, uns und unsere Politik permanent selbstkritisch zu hinterfragen, wenn wir skeptisch und neugierig bleiben, wenn wir den Mut haben, neue Wege zu beschreiten.
Um im internationalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich sein zu können, muss unser Freistaat geprägt sein von einer „Kultur des Ermöglichens“. Sachsen muss ein Land sein, in dem leistungswillige Menschen ihre Chancen nutzen und dadurch unser gesamtes Land nach vorne bringen können. Unternehmer und Gründer mit guten Ideen und Enthusiasmus sollen bei uns ein Klima zur freien Entfaltung vorfinden und nicht durch Bedenken, Bürokratie und Zweifel ausgebremst werden.
26 Jahre nach seiner Neugründung ist der Freistaat Sachsen heute ein modernes, lebenswertes und in vielerlei Hinsicht attraktives Land. Seit der Wiedervereinigung haben die Sächsinnen und Sachsen mit Tatendrang, Fleiß und harter Arbeit viel geleistet. Sachsen steht heute wirtschaftlich an der Spitze der neuen Länder. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem Tiefstand. Nie zuvor waren mehr Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Besonders stolz können wir in Sachsen darauf sein, dass wir diese ökonomische Erfolgsgeschichte nicht auf Pump erreichen, sondern mit einer generationengerechten Haushaltspolitik verbinden.
Dennoch haben wir keinen Anlass, uns selbstzufrieden zurückzulehnen. Globalisierung und internationaler Wettbewerb, Digitalisierung und Vernetzung, demographischer Wandel und Fachkräftesicherung – das sind nur einige der großen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Wir müssen nun die Weichen für die Zeit nach dem Auslaufen des Solidarpaktes im Jahr 2019 richtig stellen. Unser Anspruch muss es sein, zu den zehn erfolgreichsten und innovativsten Regionen Europas zu gehören.
Ich freue mich auf eine engagierte Diskussion und ein Wiedersehen mit Ihnen in Glauchau.
Ihr
Stanislaw Tillich
Landesvorsitzender der Sächsischen Union und
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen